16. Sitzung der Orthodoxen Bischofsversammlung
Am Montag den 4. November 2019 tagte in der rumänischen orthodoxen Kirche „Zur hl. Auferstehung und hl. Apostel Andreas“ in Wien die 16. Sitzung der Orthodoxen Bischofskonferenz. Unter dem Vorsitz von Metropolit Arsenios nahmen an der diesjährigen Versammlung Metropolit Isaak (Patriarchat von Antiochien), Metropolit Seraphim (Patriarchat von Rumänien) und Bischof Andrej (Patriarchat von Serbien) teil. Metropolit Ioann, der zuständige Bischof des Moskauer Patriarchates nahm nicht an der Sitzung teil, folgte aber der Einladung zum gemeinsamen Mittagessen.
Nach dem gemeinsamen Gebet begrüßte Metropolit Arsenios die Anwesenden und berichtete über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Es folgte ein Berichte über das Achte Panorthodoxe Jugendtreffen vom 5. Oktober 2019 durch Erzpriester Emanuel Nutu und es wurde beschlossen, im kommenden Jahr wieder ein Orthodoxes Jugendtreffen zu organisieren. Als Termin wurde der 3. Oktober 2020 ausgewählt, das Thema soll dieses Jahr die Bewahrung der Schöpfung sein.
Die Fachinspektoren Mag. Branislav Djukaric und Mag. Paschalis Archimandritis gaben ihren Jahresbericht zum Religionsunterricht ab. Es wurde unter anderem festgehalten, dass die Zahl der Schüler, welche den Orthodoxen Religionsunterricht besuchen, im letzten Jahr erneut gestiegen ist.
Im Anschluss daran berichtete Priester Athanasius Buk von den neusten Entwicklungen im Bereich des Ethikunterrichtes an österreichischen Schulen, welcher ab 2020/2021 in der Sekundarstufe II als verpflichtendes Fach für diejenigen Schüler eingeführt werden wird, welche sich vom Religionsunterricht abgemeldet haben oder ohne Bekenntnis sind.
Sodann sprach Erzpriester Alexander Lapin über die Aktivitäten des vergangenen Jahres im Bereich der Militärseelsorge, gefolgt von Bischof Andrej, welcher über die zahlreichen ökumenischen Termine und Veranstaltungen berichtete, in welchen er die Orthodoxe Kirche vertreten hat.
Weitere Diskussionen zu Fragen des Religionsunterrichtes und der Bildung folgten, es wurde hierbei auch festgehalten, dass die Orthodoxe Kirche in Österreich in Fragen der theologischen Pädagoginnen- und Pädagogenausbildung, sowie universitären Weiterbildung zum jetzigen Zeitpunkt ausschließlich mit der KPH Wien/Krems und der Katholischen Theologie an der Universität Wien zusammenarbeitet und die entsprechenden Lehr- und Studienpläne mit diesen langjährigen Partnern im Bildungsbereich gezielt eingerichtet hat.
Im Anschluss an die Sitzung der Bischofskonferenz lud die rumänische Gemeinde alle Anwesenden zum gemeinsamen Mittagessen ein. An diesem Mittagessen nahm zur allgemeinen Freude auch der Bischof des Moskauer Patriarchates in Österreich, Metropolit Ioann teil. Auf diese Weise ergaben sich während des Mittagessens Gelegenheiten zum Austausch zu aktuellen Fragen der Orthodoxie in Österreich und darüber hinaus.
Am Nachmittag fand zum ersten Mal eine gemeinsame Sitzung der katholischen und der orthodoxen Bischofskonferenzen statt. Die beiden Bischofskonferenzen versammelten sich in den Räumlichkeiten der Erzdiözese Wien, wo verschiedene Themen, welche sowohl katholische als auch orthodoxe Christen betreffen, besprochen wurden. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Thema Bildung und Religionsunterricht, es wurde aber auch die bisherige gute Zusammenarbeit auf verschiedensten Ebenen und insbesondere die seit vielen Jahren existierende und immer wieder neu ausgeübte liebevolle Hilfsbereitschaft der katholischen Kirche gegenüber der orthodoxen Kirche betont. Ebenfalls wurden Erfahrungen im Umgang mit pastoralen und sozialen Themen wie etwa der Weitergabe des Glaubens an die neuen Generationen oder die Organisation von Hilfsprojekten oder Aktivitäten zur Bewahrung der Schöpfung besprochen.
Nach Abschluss der Sitzung begaben sich alle Anwesenden in die nahe gelegene Kathedrale zur Hl. Dreifaltigkeit am Fleischmarkt, wo eine orthodoxe Vesper zum Abschluss der gemeinsamen Sitzung gefeiert wurde. Mit einem Stehempfang im Gemeindesaal der Kathedrale und einer Führung durch die neue Kapelle des Hl. Johannes Chrysostomos klang der Tag schließlich aus.
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© Metropolis von Austria; © Georg Pulling / Kathpress; © Lukas Cioni / Kathpress;