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Festtag des Heiligen Nikolaj (Velimirovic) von Zica und Ohrid

Die serbische Kirche und alle Orthodoxen feiern heute das Gedenken an einen der größten Geistlichen und Theologen des 20. Jahrhunderts

Wien, 03.05.2017 (OID) Am heutigen Tag begeht die serbisch-orthodoxe Kirche und ihre Gläubigen, aber auch die gesamte Orthodoxie, das Gedenken an den Hl. Nikolaj von Zica und Ohrid. Bischof Nikolaj (Velimirovic) wurde im Mai 2003 von der Bischofsvollversammlung der Serbischen orthodoxen Kirche kanonisiert.

 

Der Hl. Nikolaj wurde 1881 als Nikola Velimirović in dem kleinen serbischen Dorf Lelić, unweit von Valjevo geboren. Er besuchte das Priesterseminar in Belgrad, danach studierte er an der altkatholischen Fakultät der Universität Bern, wo er die Doktorwürde in Philosophie erlangte (1908). Nikola Velimirović studierte auch in Oxford, wo er ein weiteres Doktorat erwarb. Während seines Aufenthalts in England entstand eine tiefe Freundschaft zur anglikanischen Kirche. So war der damals junge Mönch Nikolaj (Velimirović) auch der erste Nichtanglikaner, der in der St Paul’s Cathedral predigen durfte.

 

Nach seiner Zeit in England wurde Nikolaj (Velimirovic) vom damaligen Erzbischof von Belgrad und späteren Patriarchen Dimitrije (Pavlovic) an die theologische Fakultät der Universität von St. Petersburg, im zaristischen Russland geschickt.

 

1911 wurde der Priestermönch Nikolaj, nach seiner Rückkehr aus Russland, Supplent am theologischen Priesterseminar in Belgrad.

 

Während des Ersten Weltkrieges wurde Nikolaj (Velimirovic) von der serbischen Regierung 1915 in die USA gesandt, um gemeinsam mit Nikola Tesla und Mihajlo Pupin, um für das serbische Anliegen Unterstützung zu mobilisieren. Im Jahre 1919 wurde der Priestermönch Nikolaj zum Bischof von Zica geweiht. Nach eigenem Wunsch wird er 1920 zum Bischof von Ohrid ernannt, wo er bis 1936 bleibt, ehe er erneut zum Bischof von Zica bestellt wird.

 

Während seiner fruchtvollen Jahre als Bischof gründete der Hl. Nikolaj die Laienbewegung „Bogomoljci“ (wörtlich Gottesanbeter), die besonders unter dem einfachen Volk Frömmigkeit und Gebetstraditionen im hohen Maße verankerte. Dieser Bewegung ist es auch zu verdanken, dass trotz massiver Verfolgung durch die Kommunisten nach 1945, die Kirchen in Serbien nicht völlig leer blieben.

 

Der Hl. Nikolaj erneuerte die serbische Kirchenrhetorik und war selbst der größte Kirchenrhetoriker in der Geschichte der Serbischen Kirche. Seine zahlreichen theologischen Werke und Schriften wurden in 13 Bänden zusammengefasst.

Nach dem Überfall der Deutschen und der Besetzung Jugoslawiens wurde Bischof Nikolaj mit anderen Klerikern der Serbischen Kirche im Juli 1941 in verschiedenen Klöstern interniert. Bischof Nikolaj wurde zusammen mit dem serbischen Patriarchen Gavrilo (Dozic) im Kloster Vojlovice festgehalten, ehe beide am 14. September 1944 in das Konzentrationslager Dachau gebracht wurden. Am 8. Mai 1945 wurden sie von den Amerikanern befreit.

 

Nach der Befreiung aus dem KZ Dachau kehrte Bischof Nikolaj nicht mehr in das kommunistische Jugoslawien zurück, sondern verbrachte den Rest seines Lebens in den USA. Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Prediger und Autor, lehrte Bischof Nikolaj auch an vielen theologischen Schulen, wie dem Priesterseminar des Hl. Sava in Libertyville, der Akademie des Hl. Vladimir in New York, dem Klosterseminar der Dreifaltigkeit in Jordanville, sowie dem Priesterseminar des Hl. Tichon in South Canaan, wo er auch am 5. (18.) März 1956 verstarb. Er wurde im serbischen Kloster des Hl. Sava in Libertyville begraben, aber seinem Vermächtnis nach, wurden seine nicht zerfallenen Gebeine in seinen Geburtsort Lelic gebracht, wo ein Kloster ihm zu Gedenken errichtet wurde.     

 

Da für sein umfangreiches und theologisch brillantes Werk hier nicht ausreichend Platz wäre, bringen wir nur ein paar Zeilen aus seinen „Gedanken über das Gute und Böse“:

 

Der große Mensch

 

Du kannst kein großer Mensch sein, solange du dich für tot hälst.

Du kannst kein großer Mensch sein, nicht an einem Ort der Welt und nicht in einer Position in der Gesellschaft.

Erstens, solange du Angst hast von irgendetwas Kleinerem als Gott;

Zweitens, solange du Liebe hast gegenüber etwas Kleinerem als Gott, und

Drittens, solange du dich nicht daran gewöhnst, deinen Tod als etwas Vergangenes, und nicht zukünftiges zu sehen.

 

Was immer du nähst, fessle deine Nähte an den Himmel

 

All deine Werke, die du vollbringst, nicht im Namen des Himmels und ohne die Erlaubnis des Himmels, erbringen eine bittere Frucht, denn der Himmel wird sie nicht mit seinem segensreichen Regen überziehen, noch mit seinem lebenspendenden Licht erhellen.

Was immer du planst, erlausche den Rat des Himmels.

Was immer du nähst, fessle deine Nähte am Himmel.

 

Glaube dem Glück nicht

 

Im Reichtum denke daran, wie du mit Würde die Armut ertragen wirst. Im Glück denke, wie du mit Würde das Unglück ertragen wirst. Wenn dich die Menschen loben denke daran, wie du mit Würde ihre Beleidigungen ertragen wirst.

Und das ganze Leben lang denke daran, wie du mit Würde sterben wirst.

 

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Metropolit Arsenios: Das Große und Heilige Konzil der Orthodoxen Kirche

Liturgisch-pädagogische Aspekte der Bibel und die Bedeutung ihres Studiums

von Prof. Dr. Konstantin Nikolakopoulos, München

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