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Zwischenbericht vom 2. Tag der Pan-orthodoxen Synode auf Kreta

Kirchendelegationen beraten über das Thema der Diaspora (21.06.2016)

Kalymvari, 21.06.2016 (OID) Bei der heutigen Pressekonferenz, an der Pressevertreter von vier orthodoxen Ortskirchen sich den Fragen der Medienvertreter stellten, wurde eine kurze Darstellung der momentanen Atmosphäre beim „Heiligen und Großen Konzil“ geschildert.

 

Erzbischof Job von Tellmessos, Sprecher des Sekretariats der Synode, betonte, dass während der heutigen Beratungen ausschließlich das Thema der Diaspora, also der außerhalb ihrer kanonischen Gebiete lebenden Gläubigen und ihrer Kirchen. Hierbei konnte Erzbischof Job keine näheren Details zu den laufenden Diskussionen mitteilen, da die Sitzungen nicht öffentlich sind.

 

Die Frage der Absenz der Delegation des Patriarchats von Antiochien, so Erzbischof Job weiter, wäre ausschließlich auf das kanonische Problem von Katar bezogen. Obwohl die Delegation des Patriarchats von Antiochien drei der vor-konziliaren Dokumente nicht unterzeichnet hat, so hätte sie dennoch bis zuletzt an der Vorbereitung des Konzils mitgewirkt.

 

Die Ersthierarchen bzw. die Kirchenvertreter werden in weiterer Folge des Konzils darüber entscheiden, ob das Entscheidungssystem des Konsenses beibehalten wird, oder eventuell einem Mehrheitsbeschlusssystem weichen wird, so Erzbischof Job. Bis zu einer eventuellen Entscheidung, bleibe aber der Konsens weiterhin als Entscheidungsgrundlage für das Konzil.

 

Der Sprecher des Patriarchats von Alexandrien, Metropolit Alexander von Nigeria, kommentierte die gestrige Annahme des Konzilsdokumentes zum Thema „Mission der Orthodoxen Kirche in der heutigen Welt“ und betonte dabei, dass die Kirche von Afrika (Patriarchat von Alexandrien) sehr glücklich ist über dieses Dokument. Es könnte zwar etwas dynamischer sein, werde aber Diskussionen auslösen. Die Diskussionen, so der Sprecher, werden sich auf die internationale Ökonomie richten und den Fokus darauf lenken, dass wir in der jetzigen Situation einen neuen Liberalismus spüren.

 

„Wir sind aufgerufen, so Metropolit Alexander, genauer anzusprechen wo das Übel steckt. Insbesondere die Kirche von Afrika ist aufgerufen aufzuzeigen, welche Zusammenhänge es von Ökonomie und Aids gibt, denn Aids ist ein Faktor für Armut. Wir müssen auch die Rolle der Weltbank und der Europäischen Union hier deutlich machen, sowie ihre Verbindungen zu den verschiedenen Regierungen in Afrika,“ so der Sprecher des Patriachats von Alexandrien.

 

„Die Länder Afrikas sind zwar in den 1960er Jahren größtenteils unabhängig geworden, aber dennoch bis heute unter einer gewissen Vormundschaft, einem Kolonialismus unter anderem Namen, denn der Wohlstand der Nationen ist unter der Kontrolle einiger weniger Großgrundbesitzer oder anderer Marktteilnehmer.“

 

„Wir brauchen die Ortskirchen, um diese Punkte anzusprechen, diese Argumente zu verfolgen, und einen Diskurs anzuregen, der die Aufmerksamkeit der Menschen dahin lenkt, was eigentlich passiert und was getan werden muss, um die Dinge zu verbessern.“

 

Der Sprecher der Kirche von Zypern, Bischof Gregorios von Mesaoria, unterstrich in seinen Ausführungen nochmals die Bedeutung des Konzils.

 

„Es ist wahr, dass dieses Konzil ein wichtiges Ereignis ist, es ist ein Geschenk Gottes. Das Heilige und Große Konzil ist eine Erfahrung, wie das Leben innerhalb der Orthodoxie ist.“

 

„Die Aufgabe der Orthodoxen Kirche, sowohl des Klerus wie auch der Gläubigen, ist es die Wahrheit in die Welt zu tragen. Die Kirche ist aufgefordert das Wort der Wahrheit in der ganzen Welt zu verbreiten. Das ist die Aufgabe, der sich die orthodoxen Christen gegenübersehen, denn die ganze Orthodoxe Kirche zu sein bedeutet, dies durch Erfahrung zu erleben, die Erfahrung hier zu sein, präsent zu sein in Demut, Einfachheit, im Geiste der Liebe und Barmherzigkeit für alle und dem vollen Bewusstsein, wer wir sind.“

 

„Wenn wir uns nicht als einig zeigen können, wenn wir nicht zeigen können, dass wir in unseren Herzen Liebe untereinander haben, dann können wir nicht sagen, dass wir vereint sind mit der Kirche Gottes oder dass wir Liebe zu Gott zeigen.“

 

Am morgigen dritten Tag der pan-orthodoxen Synode werden die Beratungen und Diskussionen fortgesetzt.

 

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