Panorthodoxe Konzilsvorbereitungen in Genf beendet
Genf, 28.01.2016 (OID) Die Synaxis der orthodoxen Kirchenoberhäupter aller kanonischen Ortskirchen hat vom 21. Januar bis zum 28. Januar im Orthodoxen Zentrum des Ökumenischen Patriarchats in Genf-Chambesy stattgefunden. Die Oberhäupter der Orthodoxie kamen auf Einladung des Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus zusammen, um die Vorbereitungen für das Große Orthodoxe Konzil zu finalisieren.
Ursprünglich hätte dieses Zusammentreffen in Konstantinopel abgehalten werden sollen, doch die politischen Spannungen zwischen Russland und der Türkei zwangen die Kirchenführer zur Ortsverlagerung.
Das Große Orthodoxe Konzil findet auf Kreta statt
Die versammelten orthodoxen Kirchenführer konnten sich nach längeren Beratungen und Abwägungen auf Kreta als Tagungsort für das Große Konzil einigen. Genauer gesagt wird die Orthodoxe Akademie von Kreta in Kolympari, in der Nähe von Chania, die Teilnehmer des Orthodoxen Konzils beherbergen. Das Konzil wird vom 16. Juni bis 27. Juni abgehalten, während am Pfingstsonntag, dem 19. Juni, eine Panegyrische Heilige Liturgie vom Ökumenischen Patriarchen in der Kathedrale des Hl. Menas in Heraklion zelebriert wird.
Themen des Großen Konzils stehen nun fest
Das Arbeitsdokument „Die Mission der Orthodoxen Kirche in der modernen Welt“ wurde mit allen Anträgen und Korrekturen wurde einstimmig von der Synaxis angenommen. Auch das Dokument „Das Mysterium der Ehe und die Hindernisse“ wurde von allen Kirchenoberhäuptern unterzeichnet, außer von den Vertretern der Patriarchate von Georgien und Antiochien.
Neben diesen Dokumenten konnten sich die orthodoxen Kirchenvertreter auf folgende Themen einigen: Orthodoxe Diaspora, Autonomie und die Methode ihrer Ausrufung, die Bedeutung des Fastens und dessen Beachtung heute, die Beziehungen der Orthodoxen Kirche zum Rest der Christlichen Welt.
Die Synaxis der Weltorthodoxie entschied, neben der Veröffentlichung der vorbereiteten Konzilsdokumente, auch die Schaffung eines Pan-Orthodoxen Sekretariats, sowie die Teilnahme von nicht-orthodoxen Beobachtern an der Eröffnungs- und Schlusssitzung des Konzils in Kreta.
Orthodoxe Kirchenführer besorgt wegen Christenverfolgung und dem Schicksal der entführten Metropoliten
Die versammelten orthodoxen Kirchenoberhäupter und Delegationen äußerten mit Nachdruck ihre Unterstützung für die verfolgten Christen im Nahen Osten und ihre kontinuierliche Sorge um die entführten Metropoliten Paulus (Yazigi) vom Patriarchat von Antiochien und Metropolit Gregorius (Yohanna) von der syrisch-orthodoxen Kirche.
Patriarch Kyrill äußert sich zufrieden über die Vorbereitungssynaxis
Das wichtigste Resultat der abgehaltenen Synaxis war die einstimmige Entscheidung aller Vertreter der Ortskirchen, dass „in Kürze alle Dokumente, über die Einigkeit erzielte wurde veröffentlicht werden“.
„Unsere Kirche hat in dieser Sache insistiert, so dass es kein Embargo auf diese Dokumente geben darf, dass alle sich mit ihnen vertraut machen können, denn die kritische Einstellung Vieler gegenüber dem bevorstehenden Konzil ist genau wegen des Informationsvakuums entstanden“, so Patriarch Kyrill von Moskau und ganz Russland.
Patriarch Kyrill bestätigte auch, dass die Teilnehmer der Synaxis in Genf einstimmig die Haltung des Moskauer Patriarchats gegenüber der Situation in der Ukraine unterstützt haben.
„Das Konzil wird nicht das ukrainische Thema behandeln, es wird auch eine mögliche Autokephalie oder die Legalisierung des Schismas nicht erörtert werden, und dies hat Patriarch Bartholomäus öffentlich bestätigt. Er hat offen gesagt, dass es weder während noch nach dem Konzil irgendwelche Bemühungen geben wird mit Ziel der Legalisierung des Schismas oder einer einseitigen Zuteilung der Autokephalie. Und das sollten alle gut wissen, die die unsäglichen Ereignisse in der Ukraine provoziert haben. Diese Intrige, diese Kirchenspaltung wird die orthodoxe Welt nicht unterstützen“, so Patriarch Kyrill.
„Diejenigen, die mit der Gesamtorthodoxie kommunizieren wollen“, so Patriarch Kyrill weiter, „müssen sich mit der Ukrainischen Orthodoxen Kirche vereinigen, auf Basis der Kanones die in der Weltorthodoxie gelten“.